Themen: Achtsamkeit | Angst | Depression | Meditation | Psychologie | Selbstermächtigung | Stress
Verfasser: Anna König

Overthinking bezeichnet überdurchschnittliches, intensives und zu langes Nachdenken über Sorgen, Ängste, die Vergangenheit, eine Situation, eine Entscheidung oder ein Problem. Man versinkt in einem Gedankenkarusell, das sich nicht so leicht wieder stoppen lässt. Dies kann zu Stress, Angst und Unruhe führen. Overthinking steht oft in Verbindung mit anderen psychischen Problemen und kann ein Symptom von Depressionen oder Angststörungen sein. In der Psychologie ist Overthinking als Syndrom bekannt, bei dem betroffene Menschen an übermäßigem, intensivem Nachdenken leiden. Bisher gibt es noch keine eindeutigen Beweise für die Ursachen von Overthinking, da es verschiedenen Auslöser geben kann.
Doch was ist Oberding eigentlich?
Overthinking kann in 2 Hauptkategorien unterteilt werden:
1. Grübeln: Dies ist das ständige Wiederholen von negativen Gedanken über vergangene Ereignisse oder Entscheidungen. Man fragt sich immer wieder, was man hätte man anders machen können.
2. Überanalyse: Hierbei wird eine bevorstehende Entscheidung oder Situation so intensiv durchdacht, dass man Schwierigkeiten hat, eine Wahl zu treffen oder zu handeln.
Ursachen von Overthinking:
Es gibt mehrere Faktoren, die zur Overthinking führen können:
- Perfektionismus: Menschen, die hohe Ansprüche an sich selbst stellen, neigen dazu über ihre Entscheidung nachzudenken, um Fehler zu vermeiden.
- Angst und Unsicherheit: Wenn man sich unsicher fühlt oder Angst vor den Konsequenzen hat, kann dies zu übermäßigem Nachdenken führen.
- Stress: hoher Stress kann die Fähigkeit beeinträchtigen, klar zu denken, was zu einem Teufelskreis des Grübelns führt.
- Negative Erfahrungen: frühere Negativerlebnisse können dazu führen, dass man in ähnlichen Situationen übermäßig nachdenkt.
- Harmoniebedürfnis: jede Aussage des Partners wird überanalysiert oder um Konflikte zu vermeiden, werden Probleme und Gedanken nicht ausgesprochen, stattdessen werden unzählige Lösungsmöglichkeiten durchdacht und viel hineininterpretiert
- Andere psychische oder physische Probleme: Angststörung, Depression….
Symptome von Overthinking
- Gedanken lassen sich nur schwer abschalten, selbst im Urlaub oder am Wochenende
- Es werden gedanklich viele mögliche Szenarien durchgespielt
- Ständig Sorgen machen…meist um Dinge, die man nicht kontrollieren kann
- Übermäßiges Nachdenken über Gesagtes oder Handlungen von anderen
Auswirkungen von Overthinking
Overthinking kann sowohl psychische als auch physische Auswirkungen haben:
- Psychische Gesundheit: es kann zu Ängsten, Depressionen und einem allgemeinen Gefühl der Überwältigung führen. Studien zeigen, dass Menschen die häufig überdenken, ein höheres Risiko für psychische Belastungen haben.
- Kognitive Beeinträchtigung: übermäßiges Nachdenken kann die Entscheidungsfindung beeinträchtigen und die Kreativität einschränken. Manchmal führt es dazu, dass man in einer Situation feststeckt und nicht vorankommt.
- Konzentrationsschwierigkeiten: Overthinking kann die Fähigkeit beeinträchtigen, sich auf Aufgaben zu konzentrieren, was die Produktivität und die Entscheidungsfindung negativ beeinflussen kann.
- Physische Symptome: Stress, der durch Overthinking verursacht wird, kann zu körperlichen Symptomen wie Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Magenbeschwerden, Muskelverspannungen und erhöhter Herzfrequenz führen.
- Soziale Isolation: Menschen, die häufig überdenken, ziehen sich möglicherweise von sozialen Aktivitäten zurück aus Angst, beurteilt zu werden oder negative Erfahrungen zu machen.
- Verschlechterung von Beziehungen: Overthinking kann zu Missverständnissen und Konflikten in Beziehungen führen, da man möglicherweise übermäßig auf kleine Probleme fokussiert ist oder sich von negativen Gedanken leiten lässt.
Strategien zur Bewältigung von Overthinking:
Es gibt verschiedene Ansätze, um Overthinking zu reduzieren:
- Achtsamkeit und Meditation: diese Techniken helfen den Geist zu beruhigen und im Moment zu leben. Achtsamkeitstraining kann die Fähigkeit verbessern, Gedanken zu beobachten, ohne sich von ihnen mitreißen zu lassen
- Mind-Speeding: eine Methode zum Perspektivwechsel die hilft, das Gehirn kurzfristig aus einer Dauerschleife des übermäßigen Nachdenkens herauszuholen.
- Schreiben: Das aufschreiben von Gedanken kann helfen, Klarheit zu gewinnen und die Gedanken zuordnen. Es kann auch dazu beitragen negative Gedankenmuster zu erkennen.
- Setzen von Zeitlimits: wenn man eine Entscheidung treffen muss, kann es hilfreich sein, sich ein Zeitlimit zu setzen, um das Grübeln zu reduzieren.
- Gespräche mit anderen: der Austausch mit Freunden oder einem Therapeuten kann helfen, Perspektiven zu gewinnen und die eigenen Gedanken zu relativieren.
- Körperliche Aktivität: Sport und Bewegung können Stress abbauen und die Stimmung verbessern, was dazu beiträgt den Geist zu klären.
- Das Selbstbewusstsein stärken
- Offen kommunizieren: um Probleme und Missverständnisse mit anderen zu reduzieren. Dadurch muss man sich über die Handlungen oder das Gesagte von anderen keine Gedanken machen und somit nichts hineininterpretieren.