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Verfasser: Kerstin Gleine

Autismus-Spektrum - Was bedeutet es eigentlich genau und wie kommt es, dass immer mehr Kinder und Jugendliche diese Diagnose erhalten? Wie kann man autistische Züge bei einem Kind erkennen? Wie kann man das Kind unterstützen?

Gleich zu Beginn: Ich kenne aus meinem Schulalltag so wunderbare Kinder und Jugendliche im Autismus-Spektrum, die einzigartige Gaben haben und ihre vielfältigen Talente in der Unterrichtsarbeit zeigen. Auch wenn einige von ihnen - je nach Ausprägung des Autismus - Unterstützung bei der Organisation der Aufgaben benötigen, bringen sie so großartige mündliche und/oder schriftliche Beiträge in die Klassengemeinschaft ein, dass man nur staunen mag.

Im Folgenden möchte ich einige Aspekte des Autismus-Spektrum näher beleuchten, mögliche Ursachen beschreiben und hilfreiche Lösungsansätze aus den neuesten Forschungen aufzeigen. Darüber hinaus möchte ich leicht umzusetzende Tipps für Sie als Eltern im Umgang mit Ihren autistischen Kindern im (Schul-)Alltag geben.

Jedes Kind ist anders, mit seinen einzigartigen Fähigkeiten und Talenten. Jedes Kind hat seine ganz eigenen Bedürfnisse. Schauen Sie als Eltern, was sich für Sie gut anfühlt und probieren Sie mit Ihrem Kind das eine oder andere aus. Vielleicht entwickeln Sie aus meinen Anregungen auch eigene ganz individuell für ihr Kind angepasste Lösungen.

Was ist Autismus?

Das Autismus – Spektrum wird als eine neurologische Entwicklungsbeeinträchtigung im Kindes- und Jugendalter bezeichnet, die durch vielfältige besondere Verhaltensweisen gekennzeichnet ist, wie beispielsweise Einschränkungen im Interaktionsverhalten, besondere Ernährungsgewohnheiten, die zu einer Unterversorgung mit essentiellen Vitalstoffen des Körpers führen können; weiterhin ein eingeschränktes Einfühlungsvermögen, intensive (Spezial-)Interessen, das Festhalten an Gewohnheiten und Ritualen, eine intensive Gefühlswelt, häufig verbunden mit starken Gefühlsschwankungen- um nur einige zu nennen.

Daneben ist Autismus auch eine Form der Hochsensibilität. Die Kinder nehmen ihr Umfeld intensiv wahr und sind daher auch hochsensibel oder hochsensitiv, jedoch anders, als die hochsensiblen Menschen, die gleichzeitig auchhochempathisch sind und die Gefühle anderer intensiv spüren können. Näheres dazu finden Sie in meinem Artikel „Hochsensibilität im Schulalltag. Ist ihr Kind hochsensibel? (K.Gleine, 2024)

Aber auch die Hochsensibilität der autistischen Kinder und Jugendlichen benötigt Rückzugsorte zum Kraft tanken und einen individuellen Lernrhythmus, um optimale Leistungen zu erbringen und ihr volles Potenzial entfalten zu können. Diese Menschen haben wunderbare Gaben und sind darüber hinaus meist hochbegabt in einem bestimmten Bereich.

Menschen mit sog. Autismus-Spektrum oder ADHS, ADS, Dyskalkulie, etc. werden in der Wissenschaft auch als neurodivergent bezeichnet. Die Funktion ihres Gehirns ist anders, als bei den meisten anderen Menschen.

Was sind die Ursachen?

Eine der möglichen vielfältigen Ursachen können Umwelt -und Schwermetallbelastungen als inzwischen erwiesene Faktoren für die Entwicklung von Autismus und auch ADHS, gesehen werden. (Vgl. dazu auch die Studie von Dr Harald Blomberg und Dr U.Sauerbrey,Uni Jena,2024) Hier kann es zu Ablagerungen im Gehirn kommen, die beim Kind zu speziellen physischen und psychischen Beeinträchtigungen führen können. (Vgl. auch die Forschungen von Dr. H. Blomberg) Daneben können sie die Funktion des Immunsystems im Darm beeinträchtigen .Wie auch bei ADHS können Schwermetalle wie Aluminium, Quecksilber und Pestizide in Nahrungsmitteln neben dem Denken auch das Handeln, sowie die Emotionen beeinflussen.

Weiterhin belegen wissenschaftliche Forschungen die positiven Auswirkungen einer bewussten Ernährung, bzw. einer Ernährungsumstellung.(Vgl. z.B. Scan-Brit-Studie, 2010.) Dabei zeigten ein Verzicht auf glutenhaltige Lebensmittel, Zucker und Casein (Milcheiweiß), sowie eine vorwiegend biologische Ernährungsweise, eine außerordentlich deutliche Verbesserung des Wohlbefindens.

Ursache für das Auftreten des Autismus-Spektrums kann auch pränataler Natur sein. Jüngere epigenetische Forschungen lassen einen Zusammenhang zwischen Autismus Spektrum und epigenetischen Einflüssen vermuten. (Vgl.auch Art.„European Neuropsychopharmacology“ des biomedizinischen Instituts der Uni Barcelona, des Forschungszentrums Biomedizin und des Max Planck Instituts München, sowie im Artikel der Fachzeitschrift „Epigenetics and Autism -Spektrum Disorder-Is there a correlation?“.2018). Diese Forschungen haben gezeigt, dass das Wohlbefinden der werdenden Mutter in der Schwangerschaft für die psychische und physische Gesundheit des Kindes von essentieller Bedeutung ist.

Einen Sonderfall beschreibt der PDA – Autismus. Es ist ein spezielles Profil innerhalb des Autismus Spektrums. PDA ist die englische Abkürzung für "Pathological Demand Avoidance"- ist ein medizinisch gut erkennbarer Merkmalskomplex. Diese Kinder und Jugendlichen zeigen u.a. als eine Auffälligkeit, nicht selbst gewählte Aufgaben und Anforderungen zu verweigern. Sie haben also einen ausgeprägten Eigenwillen. Das kann sowohl in der Schule, als auch im Alltag zu Hause für die Beteiligten herausfordernd sein. Auch die Angst vor Versagen kann ein Auslöser für die Vermeidungsstrategie sein. Achtsamkeit und Wohlwollen kann hier hilfreich sein, um die Kinder zu unterstützen, mit den Anforderungen im Alltag umgehen zu lernen. Ein weiterer Punkt ist die Selbstorganisation des autistischen Kindes. Hier können Eltern beispielsweise unterstützen, indem sie gemeinsam mit dem Kind einen Tages-und Wochenplan erstellen. Dort können alle Termine -schulisch und privat- eingetragen sein. So kann das Kind sich täglich daran orientieren und gewinnt immer mehr an Selbstvertrauen bei der Alltagsbewältigung.

Ein weiterer Faktor in der Ursachenforschung ist die Hormonbalance. Studien der Uni Jülich beispielsweise lassen einen Zusammenhang zwischen dem Hormon Oxytocin und Autismus vermuten. Weiterhin kann auch der Testosteronspiegel eine Rolle bei der Entwicklung des Autismus spielen.

Tipps zum Umgang mit autistischen Kindern

Neben all den beschriebenen, vielfältigen Aspekten, spielt die liebevolle Selbstannahme des Kindes und Jugendlichen eine große Rolle. Sie können Ihr Kind unterstützen, indem sie ihm helfen, ein positives Selbstbild voller innerer Stärke aufzubauen. Das können Sie beispielsweise fördern, indem Sie positive Selbstgespräche im Kind erzeugen mit Kraftsätzen wie: „Du bist richtig so wie du bist...! Ich hab dich lieb so wie du bist.“ Lassen Sie ihr Kind Powersätze formulieren wie: „Ich bin so richtig wie ich bin. Auch wenn ich anders bin, bin ich gut so wie ich bin. Ich kann mehr als ich denke und schaffe das! (Vgl. auch „Tanz mit den Schmetterlingen“, eine meditative Fantasiereise für Kinder, ab 5 Jahre, K.Gleine, 2023) Meditative Reisen mit stärkenden Texten helfen dem Kind nachhaltig, neue Überzeugungen in sich aufzubauen. Lassen Sie ihr Kind diese neuen Gedanken fühlen. So kann es die neuen Gedanken verinnerlichen und sie gehen leicht ins Unterbewusstsein über. Wichtig dabei ist, Durchhaltevermögen und Disziplin zu praktizieren . (Vgl. auch: „Powertools to go“-Einfach glücklich und erfolgreich in der Schule, ab 12Jahre, K.Gleine, 2023)

Ergänzend dazu sind zur Unterstützung auch rhythmische Bewegungsübungen nach Dr. Blomberg (Vgl. :Autismus ist heilbar, Dr H. Blomberg,2019), sowie das Brain-Balance-Training von Dr. R. Melillo. Forschungen der Harvard Medical School konnten die Effektivität des Trainings nachweisen und empfehlen es ausdrücklich. Die Übungen zielen darauf ab, die aus der Balance geratenen Gehirnhälften wieder in Balance zu bringen durch spezielle sensorische und motorische Übungen. Sie bewirken eine Linderung und häufig sogar das Verschwinden der Symptome, je nach Ausprägung.

Ich freu mich, wenn Ihnen meine Ausführungen weiterhelfen konnten, ihr Kind im (Schul-)Alltag zu unterstützen. Wenn Sie das Thema Hochsensibilität in all seinen Facetten näher interessiert oder Sie Fragen haben, schreiben Sie mir gerne unverbindlich eine E-Mail. Schauen Sie gerne auch auf meine Website Dort finden Sie viele weitere Infos zu meiner Arbeit und zum Thema Lernen, sowie Termine für 2025/26 zu meinen Workshops und Kursen, sowie Vorträgen und Seminaren auch zum Thema Hochsensibilität und Autismus im (schulischen) Alltag.

Ich freu mich auf Sie!

Link zum Verfasser

Zuhörer

Anne

Beruf: Entspannungstherapeutin, 1,49 €/Min.

Status:

Verfügbar

Kerstin

Beruf: Life Coach, 1,49 €/Min.

Status:

Abwesend (nicht verfügbar)

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