Themen: Familie, Krieg, Seelenheil, Zielerreichung
Eine Bearbeitung von Udo Freiherr de Rath.
Ökologie ist das Kernthema des 21. Jahrhunderts, ein Überlebensthema für die meisten Arten in diesem globalen Ökosystem und auch ein Überlebensthema für die Menschheit. Ökologie ist deshalb auch, weil sie insgesamt von „multiplen Entfremdungen“ betroffen wird (Petzold 1987d, 1994c) und damit jeden vital betrifft, im Zeitgeist (Petzold 2016f) mit subtilen und manifesten Beunruhigungen sehr stark präsent. Ökologische Themen müssen deshalb auch Gegenstand der Psychotherapie werden – theoretisch, empirisch und bis in die Behandlungspraxis hinein. Unsere ökopsychosomatischen Konzeptualisierungen und naturtherapeutischen Arbeiten und Projekte leisten hier Pionierarbeit für das ganze Feld.
Mit einer interdisziplinären, transversalen Übersicht kann man zu keinem anderen Ergebnis als zu diesem kommen: Die Menschheit muss ihre Lebensstile, ihre Naturvernetzung, ihre Konsumgewohnheiten und ihre Naturvergessenheit verändern und ihre exorbitanten Naturzerstörungen beenden (vgl. Sloterdijk 2009). Schaut man mit den Optiken der MINT-Fächer auf die Welt, also mit naturwissenschaftlichen Perspektiven, so kommt man nicht umhin, im analytischen Blick die Faktenlage ubiquitärer Destruktion zu sehen.
„MINT-Fächer ist eine zusammenfassende Bezeichnung von Unterrichts- und Studienfächern beziehungsweise Berufen aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.“ Wikipedia: https://de.wikipedia
Um aber zu übergreifenden Bewertungen zu kommen und Schlussfolgerungen für anstehende Handlungskonsequenzen aus diesen Feststellungen zu ziehen, bedarf es noch weitergreifender, transversaler Wissenszugänge nämlich geistes-, sozial- und kulturwissenschaftliche Perspektiven. Soziologie, Philosophie, Ethik, Recht (Völkerrecht z. B.), Geschichte bzw. Zeitgeschichte (vgl Kershaw 2019), dann müssen auch noch Politikwissenschaft und Ökonomie ins Boot. Wir haben deshalb von einem „MINT-Plus-Ansatz“ gesprochen (Petzold, Orth-Petzold 2018), der notwendig wird, denn wir müssen von reduktionistischen MINT-Konzeptionen zu MINT-Plus-Modellen kommen. Viele MINT-Konzeptionen lassen in ihren Grundpositionen und ihrer interventiven Umsetzung die Breite, wie sie voranstehend umrissen wurde, vermissen, ja sie sind in dieser Hinsicht oft geradezu defizient. Wir postulierten:
»Deshalb ist es an der Zeit, über reduktionistische MINT-Konzeptionen hinauszugehen und eine MINT-orientierte Pädagogik breiter aufzustellen, die durch Ideen eines Green Learning, ökologischer und sozialer Verantwortung und Prinzipien „konvivialer Ethik“ (Schneider 1994; Moser, Petzold 2007), eine „Gewissensarbeit“ zur Bewahrung des Lebendigen ergänzt und angereichert wird. Das alles muss heute eine Idee des „MINT-Plus“ umfassen: Ethik, Humanität, Ökologie, Kultur (EHÖK) bezogen auf den „Ökologischen Imperativ“ (Petzold, Orth-Petzold, Orth 2013, vgl hier 8, ), das „Green Care Manifesto“ (Petzold 2015c) und das „Manifest integrativer Kulturarbeit“ (Petzold, Orth, Sieper 2013a). Wir halten es für geradezu problematisch, wenn MINT-Vermittlung nicht mit einer breiteren Vermittlung von Kultur – auch in Betonung künstlerischer Fächer, so wichtig für die Kreativitätsentwicklung – verbunden wird.« (Petzold, Orth-Petzold 2018, 358f.)
August 2022
Ökologie ist das Kernthema des 21. Jahrhunderts, ein Überlebensthema für die meisten Arten in diesem globalen Ökosystem und auch ein Überlebensthema für die Menschheit. Ökologie ist deshalb auch, weil sie insgesamt von „multiplen Entfremdungen“ betroffen wird (Petzold 1987d, 1994c) und damit jeden vital betrifft, im Zeitgeist (Petzold 2016f) mit subtilen und manifesten Beunruhigungen sehr stark präsent. Ökologische Themen müssen deshalb auch Gegenstand der Psychotherapie werden – theoretisch, empirisch und bis in die Behandlungspraxis hinein. Unsere ökopsychosomatischen Konzeptualisierungen und naturtherapeutischen Arbeiten und Projekte leisten hier Pionierarbeit für das ganze Feld.
Mit einer interdisziplinären, transversalen Übersicht kann man zu keinem anderen Ergebnis als zu diesem kommen: Die Menschheit muss ihre Lebensstile, ihre Naturvernetzung, ihre Konsumgewohnheiten und ihre Naturvergessenheit verändern und ihre exorbitanten Naturzerstörungen beenden (vgl. Sloterdijk 2009). Schaut man mit den Optiken der MINT-Fächer auf die Welt, also mit naturwissenschaftlichen Perspektiven, so kommt man nicht umhin, im analytischen Blick die Faktenlage ubiquitärer Destruktion zu sehen.
„MINT-Fächer ist eine zusammenfassende Bezeichnung von Unterrichts- und Studienfächern beziehungsweise Berufen aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.“ Wikipedia: https://de.wikipedia
Um aber zu übergreifenden Bewertungen zu kommen und Schlussfolgerungen für anstehende Handlungskonsequenzen aus diesen Feststellungen zu ziehen, bedarf es noch weitergreifender, transversaler Wissenszugänge nämlich geistes-, sozial- und kulturwissenschaftliche Perspektiven. Soziologie, Philosophie, Ethik, Recht (Völkerrecht z. B.), Geschichte bzw. Zeitgeschichte (vgl Kershaw 2019), dann müssen auch noch Politikwissenschaft und Ökonomie ins Boot. Wir haben deshalb von einem „MINT-Plus-Ansatz“ gesprochen (Petzold, Orth-Petzold 2018), der notwendig wird, denn wir müssen von reduktionistischen MINT-Konzeptionen zu MINT-Plus-Modellen kommen. Viele MINT-Konzeptionen lassen in ihren Grundpositionen und ihrer interventiven Umsetzung die Breite, wie sie voranstehend umrissen wurde, vermissen, ja sie sind in dieser Hinsicht oft geradezu defizient. Wir postulierten:
»Deshalb ist es an der Zeit, über reduktionistische MINT-Konzeptionen hinauszugehen und eine MINT-orientierte Pädagogik breiter aufzustellen, die durch Ideen eines Green Learning, ökologischer und sozialer Verantwortung und Prinzipien „konvivialer Ethik“ (Schneider 1994; Moser, Petzold 2007), eine „Gewissensarbeit“ zur Bewahrung des Lebendigen ergänzt und angereichert wird. Das alles muss heute eine Idee des „MINT-Plus“ umfassen: Ethik, Humanität, Ökologie, Kultur (EHÖK) bezogen auf den „Ökologischen Imperativ“ (Petzold, Orth-Petzold, Orth 2013, vgl hier 8, ), das „Green Care Manifesto“ (Petzold 2015c) und das „Manifest integrativer Kulturarbeit“ (Petzold, Orth, Sieper 2013a). Wir halten es für geradezu problematisch, wenn MINT-Vermittlung nicht mit einer breiteren Vermittlung von Kultur – auch in Betonung künstlerischer Fächer, so wichtig für die Kreativitätsentwicklung – verbunden wird.« (Petzold, Orth-Petzold 2018, 358f.)
August 2022